Ehrlich gesagt – wir haben Ewigkeiten gebraucht, um uns eine (einigermaßen) plausible Geschichte für unsere Truppe zu überlegen. Wir hatten folgende Probleme zu lösen:
Da wir alle auch außerhalb des Heerlagers sehr eng befreundet (oder eben verwandt) sind, war für uns von Anfang an klar, dass wir keine feste Hierarchie im Umgang haben wollen, wie es in manchen Gruppen gehandhabt wird (zudem obliegt die Leitung der Gruppe Yolanda, die eine Frau und zudem von niedrigem Rang ist). Wir suchten also eine Erklärung für eine Gruppe mit vornehmlich weiblicher Besetzung, für die ein Aufenthalt in einem Heerlager plausibel ist. Reisende Nonnen oder Pilgerinnen kam für uns nicht in Frage, wir wollten es weiterhin bunt haben. Die andere Möglichkeit wäre die Darstellung eines eher unrühmlichen Gewerbes gewesen; dabei ist die Gefahr der Missverständnisse jedoch zu groß und auch, wenn es bisweilen bestimmt eine sehr lustige Darstellung geworden wäre, hat es uns nicht entsprochen. Schließlich kam uns die Idee, die Reise einer Braut zu ihrem zukünftigen Ehemann darzustellen. Eine Braut würde mit reichlich Gefolge reisen – Hofdamen, Zofen, Mägden, einem Pfaffen, Rittern und Söldnern zu ihrem Schutz. Es bot sich uns hier die Möglichkeit, unsere Wikinger mit unterzubringen, indem wir als Avas Zukünftigen einen dänischen Kaufmann auswählten, der seiner Braut einige seiner Leute zum Geleit entgegenschickt. Zum Schutz vor feindlichen Kriegern und vor allem Wegelagerern hat sich die Gruppe verschiedenen Heerlagern angeschlossen und reist in ihrer Deckung gen Norden.
In diesem Rahmen haben wir uns aber, soweit wie möglich, auf historische Daten gestützt. Die Eltern unseres Adels – Graf Eberhard von Altena, Graf Heinrich von Arnsberg und seine Frau Ermengard, Graf Engelbert von Berg und seine Frau Margarethe von Geldern oder Heribordus de Tremonia – hat es wirklich gegeben, sie sind urkundlich belegt. Unsere eigenen Figuren sind natürlich "frei erfunden", aber viele Töchter und Söhne sind auch einfach nie in die Urkunden oder Chroniken aufgenommen worden. Unsere Namen (Alveradis, Eleonore, Balduin etc.) sind Namen, die zu dieser Zeit durchaus gebräuchlich waren und urkundlich belegt sind.