Rüstungen und Kettenzeug

Oder: Wie man sich möglichst wenig verletzt, wenn andere mit Waffen auf einen einschlagen

Die Faszination des Rittertums scheint im Allgemeinen besonders in ihren Rüstungen zu liegen, je schwerer ein Ritter gerüstet ist, desto spannender und fremdartiger sieht er aus. Und obwohl alles Rüstzeug den selben Zweck verfolgt, seinen Träger im Kampf zu schützen, gibt es zahlreiche unterschiedliche Varianten und Ausprägungen, die meisten natürlich zeitlich und räumlich unterschieden.

Die Rüstungen im 12. Jahrhundert waren relativ einfach und zweckmäßig und basierten im Wesentlichen auf Kettenhemden. Plattenpanzer, wie man sie aus Ritterfilmen oder Burgen kennt, kamen erst sehr viel später auf und da waren sie bereits überholt.

Wir stellen euch hier zwei Rüstweisen vor, wie Marek und Bjorn sie als Slawe und als Wikinger des 12. Jahrhunderts tragen. Alles ist bereits schaukampferprobt und hat sich als zweckmäßig erwiesen.

Die Grundausrüstung ist bei beiden gleich: über Hemd, Hosen und Stiefeln wird ein Gambeson, eine Art dick gepolsterter Mantel, gezogen. Er schützt den Körper vor Schlägen und Hieben und federt zudem das Kettenhemd etwas ab. Das Kettenhemd wird darüber gezogen und erfüllt den Zweck, vor Stichen und Schnitten zu schützen. Über dem Kettenhemd wird entweder eine Rüstung (aus Leder- oder Metalllamellen) getragen oder direkt der Gürtel. Falls keine scharfen Stichwaffen verwendet werden, reicht – gerade für den Übungskampf – der Gambeson auch aus. Dadurch ist der Kämpfende schneller und beweglicher, denn ein Kettenhemd ist schwer (Mareks wiegt X Kilo, Bjorns X).

Zusätzlichen Schutz bieten Arm- und Beinschienen sowie Handschuhe. Den Kopf schützt zunächst eine Gambeson-Haube, anschließend wird ein Helm darüber gezogen. Bestenfalls sind die Helme mit einer Brünne aus Kettengliedern versehen, um den Hals zu schützen.